Ihre Bilder sind aber weiterhin so überwältigend schön wie ein Bildschirmschoner.
Przewalski-Pferde traben durch die verlassene Stadt, Greifvögel nisten in verlassenen Türmen, die Wolfspopulation ist in der Sperrzone Schätzungen zufolge sieben Mal größer als draußen.Von möglichen Veränderungen ihres Erbguts: kein Wort; von der Debatte darum, die derzeit Wissenschaftler führen: auch nicht.
Und so ist das eigentlich Neue „Diese Serie zeigt die Naturwunder, die der Mensch übrig gelassen hat“, lautet der entscheidende Satz, mit dem jede von ihnen beginnt, und weder um die Eiswelten der zweiten noch um den Dschungel der dritten noch um die Wälder der letzten Folge ist es gut bestellt.Der unsichtbar bleibende Erzähler Attenborough – im Deutschen von Christian Brückner vertreten – hat lauter schlechte Nachrichten: Seit der Mensch den Mond betrat und den „eigenen Planeten“ in seiner ganzen Verletzlichkeit zum ersten Mal sah, sind die Wildtierpopulationen der Erde um durchschnittlich sechzig Prozent geschrumpft. Wenig überraschend löste Unser Planet Kontroversen damit aus. Spektakulär, mahnend: Die Netflix-Dokumentation „Our Planet“ rüttelt auf durch Bilder voller Schönheit, die so vielleicht nicht mehr lange möglich sind. Darin werden die Folgen des Klimawandels dokumentiert. Erfahren Sie mehr über unsere Verwendung von Cookies und Informationen. Es sei denn, wir handeln.
Erscheinungsjahr: 2019.
Die WELT als ePaper: Die vollständige Ausgabe steht Ihnen bereits am Vorabend zur Verfügung – so sind Sie immer hochaktuell informiert. Seit Freitag, 5. Staffel 1. Die Dokumentationsreihe auf Netflix portraitiert die Auswirkungen auf Flora und Fauna. Im Englischen mit dem Kommentar von Naturwissenschaftler Sir David Attenborough. Die ganze Geschichte erzählt also erst das einstündige Making-of, das Netflix auch anbietet: Um einen Tiger wie diesen zu Gesicht zu kriegen, haben zwei Kameraleute zwei Winter lang in ihrem beengten Versteck in eine Flasche gepinkelt und nur alle sechs Tage die Tür aufgemacht. Und damit auch den Tierfilmer David Attenborough, der mit seinen 92 Jahren das lebende Denkmal dieses Senders ist. Bedrohtes Paradies in bester Hochauflösung: Die neue Dokumentation von David Attenborough wird im Ton der Apokalypse erzählt. UNLIMITED TV SHOWS & MOVIES. Endlich Ruhe: Wanderfalken nisten in der Todeszone von Tschernobyl Wie widerstandsfähig ist unsere Natur? Unser Planet, bei Netflix. Der Lebensraum der Eisbären im Nordpolarmeer könnte bis zur Jahrhundertmitte verschwunden sein.Von den ursprünglichen Trockenwäldern Madagaskars existieren noch drei Prozent, bei den Mammutbäumen sind es fünf. TRY 30 DAYS FREE SIGN IN. Es gibt keine sechshundert Sibirischen Tiger mehr auf der Erde, in manchen Jahren nur noch ein Prozent der ursprünglichen Pazifiklachsbestände, und die Orang-Utans in Sumatra, die „Unser Planet“ zeigt, könnten der letzten noch überlebensfähigen Population dort angehören.All das wird gesagt, gezeigt aber wird etwas anderes. Das wilde Tier: ein Desiderat.„Bevor sich Menschen um etwas sorgen können, müssen sie es erst einmal lieben lernen“, hat David Attenborough in der vergangenen Woche in einem Interview gesagt. Tatsächlich kommt seit Jahrzehnten keine seiner Dokumentationen ohne den Hinweis auf die prekäre Lage der Tierwelt aus.
Weitere Informationen: http://epaper.welt.de Der Kurz-Link dieses Artikels lautet: https://www.welt.de/191490883 Registrieren Sie sich kostenlos für Leserkommentare, Newsletter und exklusive Abo-Inhalte.Registrieren Sie sich kostenlos für Leserkommentare, Newsletter und exklusive Abo-Inhalte.