Pfandkunde So funktioniert das deutsche Flaschenpfandsystem. Leere Bierflaschen in Kisten: Deutsche Brauereien wollen das Pfand deutlich erhöhen – damit sie mehr Kästen zurückbekommen Weil die Verbraucher die Bierkisten immer seltener zurückbringen und lieber Möbel daraus bauen, wollen Privatbrauereien in Bayern das Pfand drastisch erhöhen. Denn die Kisten sind Eigentum der Brauereien. Auch, weil die Materialkosten deutlich gestiegen sind.
„Jemand musste ja anfangen“, begründet Pilarzyk lapidar. Die WELT als ePaper: Die vollständige Ausgabe steht Ihnen bereits am Vorabend zur Verfügung – so sind Sie immer hochaktuell informiert. Die nämlich liegt bei immerhin 700 Millionen Euro, jedenfalls bei einer Pfanderhöhung von 1,50 auf fünf Euro pro Rahmen.Ein Ausweg könnte die Kennzeichnung neu ausgegebener Kisten oder gar ein komplett neues Design sein, um Ware mit altem und neuem Pfandsatz unterscheiden zu können. "Doch spätestens hier beginnt die Realsatire.
Die Regierung reagiert auf den Anstieg der Altersarmut in Deutschland: Bereits ab 1. Kuckart laut "Bild" weiter: "Wenn Menschen bedürftig sind und zur Aufstockung ihrer Stütze schon früh morgens Leergut einsammeln, dann sollten sie davon auch finanziell etwas haben." Die angeblich zu verdoppelnden 25 Cent gelten außerdem nur für Einwegflaschen. Das aber sei gefährlich, vor allem nach dem schwachen ersten Halbjahr Alarm schlägt auch der Bundesverband des Deutschen Getränkefachgroßhandels (BV-GFGH). Ausgegeben wurden sie zu einem Pfandsatz von 1,50 Euro. Dass der Pfandbetrag später wieder zurückgezahlt wird, spiele dabei keine Rolle. Doch über die mittlerweile gut 500-jährige Braukunst im Hause Grosch wird dieser Tage nicht geredet, wenn es um das kleine Familienunternehmen geht. „Erstmal wird ein Signal gesetzt.“ In einigen Medien werden die Pfandforderungen bereits mit einer Preisexplosion beim Bier gleichgestellt. Schätzungen zufolge sind derzeit rund 200 Millionen Bierkästen im Umlauf. Mehrweg wird mit 8 bis 15 Cent bepfandet.Dass die Idee jedoch völlig unausgegoren ist zeigt sich daran, dass auf viele Flaschen ja nun gerade kein Pfand erhoben wird.
Aber auch der Deutsche Brauer-Bund (DBB), der als Dachverband der Bierbranche neben den kleinen Herstellern auch die Großbrauereien vertritt, zeigt sich skeptisch. „Bei einem Flaschenpfand von über 30 Cent ist man jenseits des Beschaffungspreises für Flaschen“, erklärt er. „Manche Leute bauen aus leeren Kästen die abenteuerlichsten Dinge, wie zum Beispiel Bars oder Couchtische“, heißt es zum Beispiel bei Maisel’s. „Die Brauer könnten dann nur noch Neuware einsetzen und sich die Strom- und Wasserkosten für die Reinigung der Flaschen sparen.“ Andere Experten wiederum warnen vor einer Angleichung der Pfandsätze von Mehrweg und Einweg. Die Interessenvertretung von insgesamt 800 Bierherstellern fordert eine bundesweite Pfanderhöhung für Bierkästen von aktuell 1,50 Euro auf mindestens fünf Euro, zuzüglich Flaschenpfand. Aber vielleicht geht es nur mit Druck.“ In den kommenden Wochen wird sich entscheiden, wer sich durchsetzen kann: die vielen kleinen Brauereien in Deutschland oder die wenigen großen. ... Der Verband versucht schon seit längerer Zeit, eine generelle Erhöhung des Pfands durchzusetzen. Das Thema Pfand sei dabei nur ein kleines Detail. Zur Zeit wird ja heftig über die Erhöhung des Pfandes auf Mehrwegflaschen und -kästen diskutiert. Im Fokus steht Grosch-Chef Christof Pilarzyk derzeit wegen etwas ganz anderem: des Pfands für Kiste und Flaschen.Neun Euro kassiert die fränkische Brauerei ab sofort pro Kiste – das ist fast dreimal so viel wie die bisherigen 3,10 Euro. Bisher liegt das Flaschenpfand bei bis zu 25 Cent (Quelle: dpa)Als erstes lässt "Bild" den Neuköllner Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD) zu Wort kommen, der es dank seines Buchs "Neukölln ist überall" auch bundesweit zu einiger Bekanntheit gebracht hat. Brauerei Grosch: Neun Euro Pfand für einen Kasten Bier. „Wir stehen einer Diskussion zu diesem Thema offen gegenüber“, heißt es zwar. Weitere Informationen: http://epaper.welt.de Der Kurz-Link dieses Artikels lautet: https://www.welt.de/199197993 Registrieren Sie sich kostenlos für Leserkommentare, Newsletter und exklusive Abo-Inhalte.Registrieren Sie sich kostenlos für Leserkommentare, Newsletter und exklusive Abo-Inhalte.